Auftakt zur neuen Saison - Die lange Nacht der Bilder

 Endlich! Die Tage werden wieder kürzer, die Nächte länger und kälter. Besser konnte die neue Astro-Saison nicht beginnen. Anfangs etwas skeptisch, da mich gegen Abend ein großes Wolkenband besucht hatte. Hm... Mit ein bisschen Beschwörungsmagie konnte das Problem aber rechtzeitig bewältigt werden. Wie gut das eine gewisse Person in Naturzauberkunde gut aufgepasst hat ;)

Das Teleskop hat nun seinen endgültigen Platz eingenommen. Zu meinem Erstaunen reicht das WLAN Signal bis dort hin und funktionierte ohne Probleme. An die provisorische Kabeltrommel im Garten muss man sich jedoch erst mal gewöhnen.

Dank Wolken und "Ersteinrichtung" am neuen Arbeitsplatz ging es wie bei der Deutschen Bahn, mit einer Stunde Verspätung endlich los.
Das erste Objekt war M33, die Spiralgalaxie im Sternbild Dreieck. M33 ist ca. 2,7 Mio. LJ von der Erde entfernt. Krass! Ihre Sternanzahl beträgt in etwa 40 Mio. Will man die Galaxie durchqueren bräuchte man 60.000 LJ. Puh, bleiben wir also vorerst auf der Erde.


M33

Faszinierend ist das man hier deutlich sieht, was wir von der Erde aus auch beobachten können - Nebel.
Die rötlichen, schwarzen, wolkenartigen Gebilde in der Galaxie sind Nebel wie z.B. unser Orion-Nebel. Würden wir in dieser Galaxie auf einem Planeten wohnen und durch ein Teleskop schauen, sehen wir die Dinge so wie wir sie von hier aus sehen. Natürlich in anderen Formen und Farbkompositionen.
Das beantwortet die Frage wie groß wir sind und das wir mit Sicherheit nicht alleine im Universum sind ^^

50 Bilder später ging es an M15. Der älteste uns bekannte Sternhaufen. Er steht im Sternbild Pegasus und misst einen Durchmesser von etwa 175  LJ. Das er über 500.000 Sterne in sich vereint liegt an dem 2002 entdeckten schwarzen Loch in seiner Mitte. Die Masse dieses schwarzen Lochs wurde mit 4000 Sonnenmassen berechnet. Um sich diese Kraft einmal bewusst zu machen, M15 lenkt die Bahnen von Sternen in der Milchstraße ab die sich ihm auf 210 LJ annähern.

M15

Nach weiteren 60 Bildern (es war mittlerweile fast 4 Uhr morgens) musste ich die restliche Zeit bis zur Dämmerung auch noch nutzen. Ich habe viele Objekte herausgesucht und geschaut das ich die Kamera nicht drehen musste. So sparte ich mir wertvolle Zeit die ich für die Bilder nutzen konnte. Den Abschluss des Saisonauftakts machte M1. Ein Überrest einer recht jungen Supernova die im Jahr 1054 beobachtet wurde. M1 wird auch Krebsnebel genannt. Seine Ausdehnungsgeschwindigkeit beträgt unglaubliche 1500 km/s. Im Zentrum wurde ein Pulsar entdeckt (als Folge der Supernova) welcher sich ca. 30x in der Sekunde um seine eigene Achse dreht. Huuuiiiii, dagegen ist der Transformer ein Witz - kleiner Insider ;). Seine Entfernung zur Erde beträgt ca. 6.200 LJ oder 1900 pc. Leider Aufgrund der Zeit sind es nur 15 Bilder geworden, dafür aber ok.

M1

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